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Rezension - Krise und Untergang der römischen Republik

Krise und Untergang der römischen Republik
Karl Christ  

Primus Verlag  
ISBN: 3-896-78152-9
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Die Römische Republik - faszinierendes Staatswesen und schauderhafter Militärapparat, der systematisch seine Nachbarn unterwarf, zuerst nur die direkt umliegenden, dann ganz Italien, bis er bekanntlich eine ganze Welt erobert hatte, allerdings erst im Zeitalter der Cäsaren, als die alte Republik sich längst selbst zerfleischt hatte. Dieser Zerfall war geprägt vom Ständekampf, von der Unterjochung der Umländer, vom Ausbluten der Bevölkerung durch die Kriege und von der großen verfassungsrechtlichen Schwierigkeit, wie der Stadtstaat Rom nun mit seiner Herrschaft über ein gigantisches Reich zurechtkommen würde. Eine Reform war notwendig, doch die Ansichten darüber trafen sich nicht. Daran ist die alte respublica zugrunde gegangen, nicht an den Sklavenaufständen oder den Seeräubern. Es war vielmehr Rom selber, das die alte Ordnung der konservativen Nobilität nicht mehr tragen mochte. Das Buch von Karl Christ liest sich aus der Perspektive eines pessimistischen Beobachters, der die blutigen Katastrophen und erschütternden Gewalttaten der späten Republik kommen und gehen sieht, eben weil der Verlauf der römischen Geschichte so gut bekannt ist. Die Talfahrt beginnt kurz nach dem 2. Punischen Krieg und endet mit der Errichtung des Prinzipats in Rom, als Octavian, später Augustus, den Herrscher Cäsar, also auch sich selbst, zum Gott werden ließ. Er trat, anders als der Diktator Sulla nicht zurück, als die übelsten Schlachten innerhalb des Staates ausgetragen waren. Daß Rom, seit Jahrhunderten schon sozial nicht zur Ruhe kam, daß Neubürger und Bundesgenossen sich durch die Willkür Roms benachteiligt fühlten, während sie die gleiche Last der vielen Kriege tragen mußten ist bekannt. Doch wie sehr Personen wie Augustus und Cäsar in einer Reihe stehen mit Sulla, Marius oder C.Gracchus, zumindest aus der Sicht, daß ihnen die Republik nicht genug war, eben weil sie zu den hervorragenden Figuren des Staates zählten, das herauszustellen ist die Leistung in Christs Buch. Dabei kommt die geradezu enorme Literatur zum Thema bewußt zu kurz. Das ist wohltuend. Nur hin und wieder erfahren wir, was etwa Mommsen, Bengtson oder auch Niebuhr zu bestimmten Personen oder Ereignissen anmerkten. Denn die vorliegende Monographie, so knapp sie gemessen am Thema ausfällt, steht auf eigenen Beinen, sie versteht sich ganz nach dem Vorbild der großen Meister des Fachs auf das eigene Betrachten und versucht nicht, ihre Bedeutung aus dem Zitieren von Sekundärliteratur zu schöpfen. Am Ende des Buches sind Klassiker der lateinischen Sprache der Zeit aufgeführt, bzw. werden kulturelle Standpunkte der Epoche rasch zusammengefasst. Jeweils eine halbe Seite Raum erhalten Dichter und Schriftsteller wie zum Beispiel Sallust oder Lukrez. Dieser Teil des Buches überzeugt leider nicht, denn er wirkt nachgetragen und paßt sich nicht der übrigen, breiteren Narration an. Diese kompositorische Unebenheit des Buches fällt allerdings bei der übrigen hervorragenden Qualität nicht ins Gewicht. Denn Karl Christ hat eine Monographie geschrieben, die als allgemeines Lehrbuch genauso taugt, wie als Einführung in besondere, tiefere Thematiken - die über das Buch verstreuten, aber verwandten Themen, wie etwa die Mithradatischen Kriege sind in wünschenswerter Weise einheitlich gehalten und aufeinander bezogen.


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